PLACE CALLED LOVEKUNSTHALLE ROSTOCK

Die für die Kunsthalle Rostock konzipierte Ausstellung Place Called Love des in Berlin lebenden Künstlerpaars Abetz und Drescher ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung in der seit über zwanzig Jahren gemeinsamer Arbeitszeit.

Maike Abetz und Oliver Drescher begegneten sich 1994 in der Kunstakademie Düsseldorf, wo beide bei Alfonso Hüppi studierten. 1995 zogen sie gemeinsam nach Berlin, um bis 1997 bei Katharina Sieverding an der Hochschule der Künste zu studieren. Der Neuanfang der Künstler in Berlin, der parallel zur Nachwendedynamik der Stadt verlief, war entscheidend für die Kristallisierung Ihrer Malerkarriere, künstlerische Entwicklung und wieder erkennbare Bildersprache.

Ihre Bilder verkörpern Träume, Illusionen, Halluzination und Reflexionen der Gesellschaft am Beispiel von Elementen der Massenkultur wie Musik, Kunst und Science-Fiction Filme. Die Künstler schaffen eine Symbiose, die den Zeitraum von den 1960er Jahren bis zu den 1990er Jahren überspannt und Ikonen der internationalen Musik wie Mick Jagger, Jimi Hendrix, Bob Dylan, Eric Clapton und The Who einschließt. Diese werden in der malerischen Darstellungen verewigt und sind dabei begleitet von ihren Instrumenten und nicht selten von den Künstlern selbst, die häufig als Protagonisten der eigenen Narrative im Szene gesetzt werden.

Das Ergebnis entspricht der Wiedergabe eines dynamischen, vielfältigen, lebendigen Szenariums, eingetaucht in eine psychedelische Welt der Massenkultur wie in einer Reise in die Vergangenheit, die Themen der Gegenwart und Zukunft beinhaltet. Diese entspricht der Ideologie und Lebensweise vom Abetz und Drescher, die die Musik als Zentralfigur ihrer Werke, genauso wie Leitfaden und Spiegelung der Gesellschaft betrachten.

Vor 50 Jahren fand das legendäre Woodstock Festival statt. 32 Bands und Solokünstler traten vor geschätzten 400.000 Besuchern auf. Das Festival war in der Tat eine kommerziell unkoordinierte Veranstaltung. Auf der anderen Seite verkörperte es in einer kontroversen politischen, sozialen und ökonomischen Zeit die Sehnsucht von Love & Peace. Die Ausstellung Place Called Love verwandelt den Lichthof der Kunsthalle Rostock in ein Gesamtkunstwerk, in dem die zwischen 1997 und 2019 entstandenen Bilder von Abetz und Drescher Teil dieses Ganzen werden. Im geschlossenen Raum findet die Verschmelzung der Utopie, die aus dem Bilder zu sehen ist, statt. Die Besucher begegnen den collagenhaften Zentralelementen der Malerei im Raum wieder – eine einladende, farbenhaft gemusterte psychedelische Kapsel, bewohnt von Protagonisten der Massenkultur und ihrer musikalische Inspiration.

Die international erfahrene Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratierte die Schau.